Videokonferenzen an österreichischen Pädagogischen Hochschulen

Studienjahr 2019/20

In der Hochschulbildung werden Webinare weltweit seit bald 20 Jahren – Tendenz steigend – eingesetzt. Zum Beispiel, um den Auswirkungen von Globalisierung, Bolognaprozess und den damit einhergehenden Veränderungen der Studierendenpopulation gerecht zu werden. Größere Einzugsgebiete durch Verbünde, stärkerer Wettbewerb, ältere, berufstätige Studierende und solche mit Betreuungspflichten, internationale Mobilität und Dis/ability machen Videokonferenzen bzw. Webinare zu attraktiven Angeboten: sie helfen beim Aufbau berufsbegleitender oder gar von Fern-Lehrgängen, da sie kosteneffektiv und flexibel einsetzbar sind. Technische Lösungen gibt es viele, und alle haben ihre Vor- und Nachteile. Die Virtuelle PH hat im September 2019 alle Pädagogischen Hochschulen Österreichs eingeladen, Einblick in Ihre Nutzung zu geben. Rückmeldungen bekamen wir von 9 der 14 österreichischen Pädagogischen Hochschulen, es kann also ein kleines Spektrum abgebildet werden.

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass wir keine Empfehlung für ein bestimmtes Produkt aussprechen und es sich hier um ein Stimmungsbild handelt. Die Bedürfnisse jedes Standorts sind vor einer Entscheidung genauestens abzuklären. Zu wissen, an welche Hochschule man sich für Erfahrungswerte wenden kann, ist unserer Einsicht nach jedoch ein großer Vorteil.

Sie haben Interesse, sich mit einer Hochschule zu einer bestimmten genutzten Softwarelösung auszutauschen?
Gerne versuchen wir, für Sie mit geeigneten Personen Kontakt herzustellen!
Schreiben Sie uns via info@virtuelle-ph.at

Welche Software wird genutzt?

Zoom wird am häufigsten eingesetzt, während Office 365-integrierte Lösungen sich an zweiter Stelle wiederfinden. Auffallend beliebt im Bildungsbereich ist auch die Nutzung von OpenSource-Software wie BigBlueButton, die kostenlos und in Lernplattformen gut integrierbar ist. 3 Befragte gaben an, von einer anderen Software (Adobe Connect) zur jetzigen gewechselt zu haben. Etwa die Hälfte nutzt die Software über personengebundene Einzellizenzen, die übrigen via Raumlizenzen oder es können keine Angaben gemacht werden.

Beachten Sie bei Ihrer Entscheidung für ein Tool z.B. auch diese praktische, kommentierte Tool-Liste des Hochschulforums Digitalisierung: https://hochschulforumdigitalisierung.de/de/Toolsammlung-Corona

 

Das sagen PH-Lehrende aus ganz Österreich:

Update: seit 2021/22 ist MS Teams bzw. BigBlueButton an der PPHB in Verwendung.

Die PPH Burgenland nutzt derzeit Adobe Connect mit Raumlizenzen sowie die integrierte Videkonferenzlösung von MS Teams.

„Adobe Connect bietet einfache Möglichkeiten, Online-Lehrveranstaltungen abzuhalten und diese auch aufzuzeichnen. Gerade die Aufzeichnungsfunktion war uns sehr wichtig. Microsoft Teams hat bereits über den Abgleich der Studierendendatenbanken in PH Online alle Kontakte automatisch integriert, das macht es einfach, direkt mit den Einzelpersonen in Kontakt zu treten.“

Stefan Meller

Private Pädagogische Hochschule Burgenland

Die PH Tirol nutzt derzeit Zoom mit personengebundenen Einzel-Lizenzen

„Niederschwelliger Zugang auch für wenig technisch affine Personen. Sehr gute Audio- und Videoqualität, in der Grundeinstellung einfach bedienbar.“

Gerlinde Schwabl & Robert Mader

Pädagogische Hochschule Tirol

Die PH Wien nutzt derzeit Zoom mit personengebundenen Einzel-Lizenzen

 „Große Vorteile durch insgesamt hohe Usability Nachteile im Lizenzmodell: Raumlizenzen sind personengebunden (via Emailadresse) Nachteile bei den Recordings: verhältnismäßig wenig Webspace.“

Klaus Himpsl-Gutermann

Pädagogische Hochschule Wien

Die PH Steiermark nutzt derzeit Webex mit einer Campus Lizenz (viele personengebundenen Einzel-Lizenzen)

„Hohe Verfügbarkeit, Benutzerfreundlichkeit!“

Martin Teufel

Pädagogische Hochschule Steiermark

Welche Entscheidungsgrundlagen gibt es neben der Preisfrage für Hochschulen?

Folgende Gewichtung von Parametern bei der Entscheidung für eine spezifische Videokonferenzsoftware ergab sich durch die Mehrfach-Antworten von 14 Befragten:

 

 

Ganz klar auf Platz 1 liegt die einfache Handhabung: „Lehrende sollen die Software ohne große Einschulung nutzen können“, sagt eine Person. Auch die Wichtigkeit von kostengünstigen Angeboten sowie die plattformübergreifende Nutzbarkeit ist selbsterklärend: „Wir haben unterschiedliche Systeme im Einsatz, da ist eine plattformübergreifende Verwendung sehr wichtig.“

Wichtig sind aber ebenso die persönlich gemachten Erfahrungen in Online-Meetings und das Vorhandensein von Personen, die sich bereits mit der Software auseinandergesetzt haben, sowie viele andere Faktoren. Wenn Ihre Hochschule sich auf dem Weg befindet, holen Sie sich Unterstützung in Form eines KnowHow-Transfers!

Die virtuelle PH bietet verschiedene Unterstützungsangebote an, um Einzelpersonen oder ganzen Gruppen von PH Lehrenden zu ermöglichen, Erfahrungen und KnowHow zu sammeln: